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Ettenheim (28.7.2022) Am Dienstagabend hat die Genossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie auf ihrer Generalversammlung beschlossen, dem Flughafen Lahr ein Angebot zu machen: Nach Inbetriebnahme des neuen Windparks auf dem Schnürbuck würden die Genossen für eine Versorgung des Flughafens mit CO2-freiem Strom zu attraktiven Preisen sorgen. „Auch die Luftfahrtbranche steht vor der großen, gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Gerne unterstützen wir diese Bemühungen“, begründete Jörg Bold, Vorstand der Genossenschaft, dieses Angebot.
Die Belieferung könnte über ein Partnerunternehmen abgewickelt werden, das eine CO2-freie Strom-Vollversorgung garantiert und dessen Portfolio immer mindestens so viel Strom aus der Produktion des Windparks Schnürbuck enthält wie vom Flughafen benötigt wird. Sofern die Rahmenbedingungen zukünftig eine bilanzielle Direktbelieferung durch den Windpark Schnürbuck ermöglichen, wäre auch dies eine interessante Option.
Der Flughafen Lahr lehnt den Bau der drei Windenergieanlagen oberhalb von Ettenheim allerdings bislang ab und blockiert damit dessen Genehmigung und Inbetriebnahme. Grund hierfür sind angebliche wirtschaftliche Nachteile, weil Frachtflugzeuge mit Kurs über den Windpark einen etwas höheren Steigwinkel nehmen müssten als bisher. Dieses Argument wurde jüngst durch ein Gutachten jedoch eindeutig widerlegt. Die Projektbeteiligten Bürgerenergie, Alterric und Ökostrom drängen deshalb vehement darauf, den Widerstand aufzugeben.
Zunehmend mehr Experten (unter ihnen auch Piloten) und Politiker signalisieren ihr Verständnis für die Position der Projektbetreiber des neuen Windparks, wie Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft ist, bei der Generalversammlung berichtete. Im Gegensatz dazu konnten weder Metz noch Bold Verständnis für ein lapidares Schreiben des Landesumweltministeriums in bestem Bürokratendeutsch aufbringen, das als Antwort auf einen persönlichen Brief von Metz an Winfried Kretschmann beim Bürgermeister einging. Vielen andern Diskussionsteilnehmern am Dienstagabend ging es ebenso: Mit dem derzeit überall geforderten Ausbau regenerativer Energiegewinnung sei eine solche Reaktion einfach nicht mehr in Einklang zu bringen, so der Tenor. „Stattdessen hätten wir uns von der grün-schwarzen Landesregierung ein klares Bekenntnis zu diesem von der Bürgerschaft unterstützten Windprojekt gewünscht“, kritisiert Bold.
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