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08. Jul 2019

Generalversammlung 2019: Wirtschaftlich solide und spannende Perspektiven

Die Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft begnügt sich nicht mit bereits Erreichtem sie ist stetig auf der Suche nach weiteren Beiträgen, dem weltweiten Temperaturanstieg, der Klimaveränderung entgegenzusteuern. Das wurde einmal mehr deutlich bei der jüngst im Winefeld-Saal durchgeführten Generalversammlung.

Jörg Bold, neben Bob Hopman einer der beiden Vorsitzenden der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft, zeigte bei seinem Einstieg in die Generalversammlung sofort auf, womit sich die Genossen Tag für Tag beschäftigen. „Den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen ist eine sehr drängende gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Für ihn persönlich sei klar: „Eine CO2-Abgabe ist dringend notwendig, da eine solche über den Preis Anreize für umweltgerechtes Verhalten schafft.“ Die Steuereinnahmen könnten dann genutzt werden, um andere Steuern zu senken und um untere Einkommensgruppen überdurchschnittlich zu entlasten.

Der aktuell diskutierte Emissionshandel für den Bereich Wärme und Verkehr könnte nach Bolds Sicht in zehn Jahren eine Option sein. Eine zeitnahe Einführung schätzt er als „völlig unrealistisch“ ein, derzeit dient der Vorschlag nur dazu, wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz weiterhin zu unterlassen. An konkreten Beispielen zeigte Bold auf, was politisch getan werden müsste.

Wie die Ettenheimer Genossenschaft bemüht ist, umweltbewusst Energie zu erzeugen oder einzusparen, darauf ging Bob Hopman ein. Nach einem kurzen Ausblick in sinnvolle Elektromobilität (Hopman: „Nicht wieder nur größere e-SUVs!“) erinnerte er an die im letzten Jahr neu geschaffene Photovoltaikanlage auf der Halle in Münchweier (sie ist die bisher größte der insgesamt zehn Genossenschaftsanlagen), an den Bürgerwindpark, dessen Erträge im ersten Halbjahr 2019 knapp über dem prognostizierten Erlös liegen, an die Solar Challenge der Schüler, das erste CarSharing Auto in Ettenheim, an den monatlichen Energiestammtisch.

Als nächstes großes Projekt will sich die Genossenschaft, wie wiederum Jörg Bold der gut besuchten Versammlung berichtete, am angedachten „Repowering“ der drei ersten Windräder auf Ettenheimer Gemarkung beteiligen. Diese haben mittlerweile fast 20 Jahre auf dem Buckel und sollen in einigen Jahren abgebaut, auf Flächen, die hierfür im Flächennutzungsplan ausgewiesen sind, durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden. Ziel der Bürgerenergie eG: sich darum zu bemühen, eine der neuen Anlagen eigenständig betreiben zu können. „Denn“, so konnte Bold schon vor den Prüfberichten mitteilen, „die Genossenschaft ist schuldenfrei, trotz der fast 500 000 Euro, die wir in Photovoltaikanlagen investiert haben.“.

Damit war in der Generalversammlung die Zeit der Bilanzen gekommen. Aktiva und Passiva wurden den Genossen aufgezeigt, das Zustandekommen eines Gewinns im niedrigen fünfstelligen Euro-Bereich erläutert. Dem Vorschlag der Vorstandschaft, einen Großteil des Gewinns in Form der seit Jahren üblichen Drei-Prozent-Dividende an die Genossen auszuschütten, folgte die Versammlung einstimmig.

Dass der Prüfbericht von Johannes Göbel keinerlei Beanstandungen aufzeigte, den wirtschaftlichen Verhältnissen der Genossenschaft vielmehr das Attribut „angemessen“ attestierte, das vermochte Bürgermeister Bruno Metz als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Versammlung zu bestätigen. Metz‘ Dank galt in erster Linie der Vorstandschaft der Genossenschaft. „Ich fühle mich immer gut informiert“, so Metz an die Vorsitzenden Bold und Hopman. Nach all dem fiel es der Versammlung offenbar nicht schwer, unter Leitung von Claus Fleig sowohl der Vorstandschaft  wie auch dem Aufsichtsrat einstimmig Entlastung zu erteilen. Ebenso einstimmig sprach die Versammlung Rainer Haag, dessen Amtszeit im Aufsichtsrat abgelaufen war, das Vertrauen für weitere drei Jahre aus.

Nicht ganz die errechneten Erwartungen erreicht hat nach Darlegung von Jörg Bold der Bürgerwindpark Südliche Ortenau. Ein Faktor hierfür sei leicht zu errechnen: die „Schallabschaltung“, die auf Grund von Einwendungen aus dem Schuttertal erforderlich wurde reduziert die Stromproduktion um etwa 20 Prozent. Hier sei es erklärtes Ziel der Bürgerenergiegenossenschaft, so schnell als möglich eine Lösung zu finden. Dessen ungeachtet war Bold zufrieden: „Wir liegen – ohne den Schallabschaltungen – im Bereich der Prognosen, das funktioniert.“ Erfreut zeigte sich der Vorsitzende auch über das engagierte Miteinander der Mitglieder. Bei monatlichen Stammtischen, Themen- und Filmabenden bleibe man stets am Ball.

Fünf von sechs Aufsichtsratsmitgliedern waren turnusmäßig in der Mitgliederversammlung neu zu wählen. Unter der Wahlleitung von Claus Fleig wurden die bisherigen Aufsichtsräte Bruno Metz, Timo Baumer, Heike Ganter-Wasmer, Christian Weber und Udo Benz erst entlastet, anschließend einstimmig in ihren Ämtern für weitere drei Jahre bestätigt. Sechstes Aufsichtsratsmitglied ist Rainer Haag.

„Eine tolle Arbeit, tolles Engagement – sehr viel davon auch ehrenamtlich“ bescheinigte auch Aufsichtsratsvorsitzender Bruno Metz der Genossenschaft, ihrer Vorstandschaft und Mitgliedern. Auch im Aufsichtsrat machte Ettenheims Bürgermeister „viel Kompetenz“ aus. Unter Metz‘ Ägide erteilte die Mitgliederversammlung sowohl der von Jörg Bold zuvor vorgestellten Gewinn- und Verlustrechnung als auch der vorgeschlagenen Ergebnisverwendung einstimmige Zustimmung.

Der Text wurde mit kleinen Veränderungen von Klaus Schade für den Ettenheimer Stadtanzeiger geschrieben – Vielen Dank

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