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19. Jul 2023

Generalversammlung 2023: Gute Ertragslage und viele neue Projekte

Die Generalversammlungen der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft werden Jahr für Jahr mit einem aussagekräftigen Blickwinkel auf die aktuelle Energieversorgung und Politik eröffnet. Vorstand Jörg Bold belässt es dabei nie bei nüchternen finanziellen Bilanzen des Jahresabschlusses, dem Aufsichtsrat und Mitglieder ihr Ja zu geben haben – vielmehr setzte sich Bold auch in diesem Jahr einleitend wieder mit der Energiepolitik auseinander. So ließ er eingangs seine Zuhörer wissen, dass in Deutschland aktuell rund 60 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen resultieren, aber im Verkehrs- und Gebäude Sektor der Anteil immer noch dominiert wird von fossilen Energieträger.

Seine Klage, dass bei der Windkraft nach wie vor eine Flut von Vorschriften einer schnelleren Errichtung im Wege steht, während es im Bereich der solaren Energiegewinnung „ganz gut läuft.“ Überlegungen Gas durch Wasserstoff für die Beheizung von Wohnungen zu verwenden kann Bold nichts abgewinnen. Für eine reine Wasserstoffheizung wird  fünf mal mehr Energie benötigt als bei einer Wärmepumpenheizung, denn Wasserstoff muss erstmal durch Strom aus Sonne und Wind hergestellt werden, eine direkte Nutzung des Strom ist deutlich effizienter. Fast überall in Europa werden – bezogen auf die Einwohnerzahl – mehr Wärmepumpen eingesetzt als in Deutschland.

Alarmierend sei sicherlich, dass deutsche Autohersteller im Bereich der E-Autos mehr und mehr an Boden verlieren, da diese zu spät in die technologische Entwicklung von reinen E-Autos eingestiegen sind.

Gründe für diese alarmierende Entwicklung sieht Bold unter anderem darin, dass es für „alte“ Unternehmen oder Unternehmensvorstände einfacher sei, am bisherigen Produkt festzuhalten, im Lobbyismus und in einem mit einem Umstieg verbundenen Arbeitskräftemangel. Bold schloss sich einem Wirtschaftsexperten an, der die Meinung vertritt:“Wir als Gesellschaft haben keine Zeit für abgedroschene Kulturkämpfe. Wir  brauchen schnelle, realistische, mehrheitsfähige Veränderungspfade und klare Prioritäten für den Einsatz unserer finanziellen und politischen Ressourcen.“

In der Folge ging Bold auf die bekannten Bremsklötze beim Repoweringprojekt Windpark Schnürbuck (aufwendige und langwierige Genehmigungsverfahren, Einspruch Flugplatz) ein. Lob des Vorstands und der Versammlung erntete dabei Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, dem als Aufsichtsratsvorsitzender der Bürgerenergie hierbei wichtige Weichenstellungen gelungen seien. Die Kosten einer neuen Windenergieanlage, die einmal rund zehn Millionen KWh erzeugen soll, beziffern sich am Ende auf etwa 9 Millionen Euro.

Eine 18 Jahre alte Photovoltaikanlage in Wallburg konnte erworben werden. Auf dem Dach der neuen Turn- und Festhalle in Altdorf soll bis zum Jahresende eine neue Photovoltaik entstehen.

Pünktlich zur Generalversammlung konnte Jonas Meßmer einen Bürgerbus mit 9-Sitzen des von ihm betreuten Carsharings vorstellen.

Den Stellenwert der Bürgerenergiegenossenschaft macht sicherlich nicht zuletzt der neue Höchststand an Mitgliedern deutlich. 344 Mitglieder zählt die Genossenschaft aktuell, verzeichnete in 2022 mit 44 neuen Mitgliedern den größten Mitgliederzuwachs seit der Gründung 2011. Besonders bemerkenswert ist für Bold der Anteil von über 70 Prozent von Einwohnern Ettenheims oder der Ortsteile.

Schnell abgewickelt waren die Gewinn- und Verlustrechnung und die Höhe des Jahresüberschusses . „Seit gut drei Jahren sind diese Zahlen ziemlich stabil“, so Bold, das gilt auch für den Kontostand im sechsstelligen Eurobereich, so dass die Mitgliederversammlung der jährlich an die Mitglieder ausgeschütteten Dividende von drei Prozent problemlos ihr Ja gab. Angesichts all dieses Zahlenwerks konnte Bürgermeister Bruno Metz nach Prüfung als Vorsitzender des Aufsichtsrates eine vorbildliche Arbeit, hohe Fachkompetenz und außerordentliches Engagement des ganzen verantwortlichen Teams attestieren. Bei der von Claus Fleig geleiteten Entlastung wurde diese jeweils einstimmig sowohl der Vorstandschaft (Jörg Bold, Christian Ringwald) wie auch dem Aufsichtsrat erteilt. Das Vorstandsmitglied Bob Hopman scheidet auf eigenen Wunsch aus.

Vorstandsbericht
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